„Ein Leben wie in der Familie“
Unsere Einrichtungsleiterin Brunhilde Schäfer über den Alltag im LichtBlick.
Frau Schäfer, wenn Sie das Seniorenzentrum LichtBlick mit einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das?
Flexibilität. Wir richten unsere Arbeit stets an den Bedürfnissen und Wünschen unserer Bewohnerinnen und Bewohner aus. Wir nehmen hier jeden Menschen so wie er ist; wir möchten niemanden mehr umerziehen. Hier wird niemand um Punkt 7 Uhr geweckt und niemandem um Punkt 12 Uhr das Mittagessen vorgesetzt. Sowohl was das Aufstehen, die Essenszeiten und die Duschpläne angeht, gehen wir individuell auf die Bewohner und auch auf deren Angehörige ein.
Das betrifft ja sogar das Licht in den Wellnessbädern...
Das stimmt. In unseren Wellnessbädern, die sich auf jeder Etage befinden, können wir tatsächlich auf die individuellen Lieblingsfarben eingehen, denn das Licht kann farblich variieren.
Sie setzen auf das Hausgemeinschaftsmodell, das sich bereits in anderen ASB-Seniorenzentren in Bayern bewährt hat. Was versteht man darunter?
Die Hausgemeinschaften sind die Orte der Begegnung im LichtBlick. Im Erdgeschoss und in der ersten Etage besteht die Möglichkeit, in der Küche zu verweilen oder sich mit den anderen Bewohnern oder Gästen zu unterhalten. Je nach Wunsch kann hier gemeinsam gekocht werden. Allerdings ist zu beachten, dass einige Senioren Handicaps haben und nur eingeschränkt bei der Zubereitung der Mahlzeiten helfen können. Es gibt jedoch immer etwas zu tun, zum Beispiel den Tisch einzudecken oder über alte Kochrezepte zu plaudern.
Werden denn alle Mahlzeiten frisch zubereitet?
Ja, das werden sie. Wenn gewünscht, können sich die Bewohner an der Zubereitung aktiv beteiligen. Die Kücheneinheiten sind entsprechend danach ausgerichtet. So können die Arbeitsflächen mit dem Rollstuhl direkt angefahren werden.
Die Bewohner können sich an allen Aktivitäten beteiligen, müssen es aber natürlich nicht...
Ganz genau. Unser Personal steht ihnen immer zur Seite und übernimmt selbstverständlich die Hauptarbeit.
Sollen sich die Übernahme hauswirtschaftlicher Tätigkeiten positiv auf das Selbstwertgefühl der Menschen auswirken?
Ja, das ist unser Ziel, darauf arbeiten wir hin. Zugleich ermöglicht die aktive Teilnahme am Alltag eine Struktur, die den Menschen aus der Vergangenheit bekannt ist und so ein Gefühl von Normalität und Geborgenheit ermöglicht.
Wie hat man sich die vier Hausgemeinschaften vorzustellen?
In unseren Hausgemeinschaften wohnen jeweils 14 bis 16 Bewohnerinnen und Bewohner. Ähnlich wie es früher in der Großfamilie war, treffen sich alle, um gemeinsam Feste, Geburtstage oder andere Aktivitäten wie zum Beispiel Backen oder Vorlesen gemeinsam zu genießen. Wir wünschen uns hier ein Leben wie in der Familie; dafür möchten wir alle gemeinsam sorgen. Eine Besonderheit im Obergeschoss ist die Dachterrasse mit Blick zum Innenhof und ins Grüne. Außerdem gibt es innerhalb unserer Einrichtung natürlich unterschiedliche Beschäftigungsräume.
Auch einen Friseursalon konnten wir im Eingangsbereich entdecken…
…und der ist auch immer gut besucht. Zudem arbeiten wir mit Physio- und Ergotherapeuten zusammen und haben spezielle Angebote wie Aromapflege, Klangschalentherapie oder Sturzprävention im Programm. Wir haben Platz für 60 Bewohner und sind damit eine relativ kleine Einrichtung. Das hat den großen Vorteil, dass jeder jeden in kurzer Zeit gut kennenlernen kann.
Wie sind denn die Bewohnerzimmer eingerichtet?
Die Zimmer verfügen alle über Badezimmer sowie Telefon-, Radio- und Fernsehanschlüsse. Im gesamten Haus gibt es WLAN. Die Zimmer sind hochwertig möbliert, darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, eigene Kleinmöbel mitzubringen – zum Beispiel Kommoden, Sessel oder kleine Tische. Private Bilder und Fotos unterstreichen die Persönlichkeit und vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit. Sowohl rüstige als auch schwerstpflegebedürftige Bewohner finden in den Zimmern eine hochwertige Ausstattung vor. Die Pflegebetten sind überwiegend Niederflurbetten, um so größtmögliche Sicherheit zu bieten.
Wie werden die Bewohner nachts betreut?
Gerade nachts ist es wichtig, auf individuelle Besonderheiten reagieren zu können. Daher ist der Nachtdienst stets durch zwei Pflegekräfte besetzt, davon mindestens eine examinierte Pflegefachkraft. Zudem besteht eine Rufbereitschaft für Notfallsituationen.
Sie sind seit über 23 Jahren in der Pflege tätig. Weshalb?
Für mich ist das der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann. Der Umgang mit alten Menschen macht mir großen Spaß. Tagtäglich haben wir es mit einem ungeheuren Erfahrungsschatz zu tun, den unsere Bewohner in den vielen Jahrzehnten angesammelt haben.